Bei den Dolmen von Antequera handelt es sich um Galeriegräber, die vor knapp 4.000 bis 5.000 Jahren errichtet wurden. Sie zeichnen sich durch große Steinblöcke, den sogenannten Megalithen, aus. In Antequera gibt es gleich drei dieser Megalithanlagen: den Tholos von El Romeral sowie die knapp 1,7 Kilometer entfernten Dolmen von Menga und Viera. Am 15. Juli 2016 wurden sie zum Unesco Weltkulturerbe erklärt.
Die erste Grabstätte, die wir besichtigen, ist der Dolmen de Viera. Ein langer, schmaler Gang führt in die Grabstätte hinein. Diese befindet sich unter einem Erdhügel und besteht wiederum aus einem zirka zwei Meter hohen, 1,3 Meter breiten und 20 Meter langen Gang, der nach Ostsüdost ausgerichtet ist. Im Juni wird der Gang in der Morgendämmerung eine Woche lang von den Sonnenstrahlen beleuchtet. Die Wände des Ganges bestehen aus Megalithen. Man vermutet, dass sich ursprünglich 16 dieser Steinblöcke auf jeder Seite des Ganges befanden. Allerdings sind nur noch 14 Megalithen auf der linken und 15 auf der rechten Seite vorhanden. Am Ende des Ganges befindet sich schließlich die 1,60 Meter breite Grabkammer. Beeindruckend ist die Bauweise, des Dolmen. Es scheint so, als würden die Megalithen nahtlos ineinandergreifen.
Nur wenige Meter weiter befindet sich der "Dolmen de Menga". Er unterscheidet sich in seiner Bauweise vom Dolmen de Viera. Er ist breit und hoch. Die Deckenmegalithe wiegen bis zu 180 und die 31 Steinblöcke, die den Dolmen umgeben, rund 1.600 Tonnen. Die Wissenschaft ist sich nicht ganz einig darüber, ob dieser Dolmen tatsächlich auch als Grabstätte verwendet wurde. Es könnte sich dabei genauso gut um eine Versammlungsstätte handeln.
Der letzte Dolmen "Tholos de El Romeral" in Antequera liegt knapp zwei Kilometer weit von den ersten zwei Dolmen entfernt, umringt von Feldern. Am besten kommt man mit einem Fahrzeug dorthin. Parkmöglichkeiten gibt es dort genug. Vom Parkplatz bis zum Dolmen sind es zirka 40 Meter. Der Eingangsbereich sieht etwas schmaler aus, als bei den ersten zwei Dolmen. Mit einer Höhe von 1,95 Meter und einer Breite von 1,50 Meter ist der Gang im Tholos de El Romeral sehr schmal. Dafür aber lang. 26 Meter führt er in einen Hügel hinein. Am Ende des Ganges befindet sich eine kreisförmige Grabkammer. Sie hat einen Durchmesser von 5,20 Metern und eine Höhe von 3,75 Meter. In ihr wurde ein Altarstein sowie Reste von Knochen und alten Grabgeschenken gefunden. Hinter der Grabkammer befindet sich noch eine weitere Kammer. Allerdings darf man diese nicht betreten. Ein Gitter verhindert den Zutritt. Jedoch ist es möglich, die Kammer durch das Gitter hindurch zu besichtigen. Die Wissenschaft vermutet, dass der Dolmen Tholos de el Romeral erst 1.000 Jahre nach den Dolmen Menga und Viera erbaut wurde. (Redakteur/Fotos/Video: Michael Trampert)