Ventas de Zafarraya ist eine kleine Ortschaft im Gemeindegebiet von Alhama de Granada (Provinz Granada). Doch in diesem kleinen Ort mit gerade einmal 1.200 Bewohnern hat sich vor mehr als einem halben Jahrhundert etwas geschichtsträchtiges abgespielt. Denn Ventas de Zafarraya war die Haltestelle eines Zuges, der zwischen 1922 und 1960 die Provinzen Málaga und Granada miteinander verbunden hatte. Das besondere an diesem Zug war, dass er zwischen Vélez-Málaga und Ventas de Zafarraya einen Höhenunterschied von 1.000 Meter überwinden musste. Dazu wurden ein spezielles Gestell an der Lokomotive und eine Rampe verwendet.
Seit 2014 fährt dieser Zug als Minimodell wieder einen kleinen Teil der Strecke ab, nämlich vom Bahnhof in Ventas de Zafarraya bis zur Aussichtsplattform "Axarquía". Gebaut wurde der Zug, der aus einer Minidampflok und drei Waggons mit Platz für 30 Personen besteht, von der Firma Mare Ingeniería. Das Schienensystem ist nur 15 Zoll breit. Die maximale Geschwindigkeit des Zugmodells soll 15 Kilometer pro Stunde betragen. Jedoch fährt der Zug während seiner Rundfahrt mit Touristen höchstens halb so schnell. Initiatoren dieses Projekts waren der ehemalige Bürgermeister Francisco Cazorla und der Geschäftsführer des Unternehmens Mare Ingeniería Ferroviaria, José Luis Pinilla.
Nach der zirka 30-minütigen Zugfahrt (inklusive Pause an der Aussichtsplattform "Axarquía") lohnt sich ein Besuch des örtlichen Museums, das sich vor allem mit der Geschichte des Zuges sowie landwirtschaftlicher Geräte und gesammelter Gegenstände aus dem Jahr 1922 befasst. Es befindet sich in den unteren Räumlichkeiten des Hotels Alpino und wird von den Brüdern Paco und José Antonio betrieben.
Ein Ausflug nach Ventas de Zafarraya lohnt sich für die ganze Familie. Die Gemeinde bietet zu den örtlichen Attraktionen auch hervorragende Wanderwege. Um eine Fahrt mit dem "Tren de Llano" zu unternehmen, muss man sich als Gruppe vorher anmelden. (Redakteur/Fotos/Video: Michael Trampert)