Nerja ist eine Gemeinde 50 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Málaga. Die Innenstadt besteht aus vielen schmalen Straßen und kleinen weißen Gebäuden. Vor allem der Balcón de Europa, die zahlreichen, manchmal azurblau schimmernden Buchten und die Gelassenheit der Anwohner locken jährlich Tausende Touristen nach Nerja. (Redakteur/Fotos/Video: mit – Quelle: Wikipedia.es, Provinzverwaltung von Málaga, Info-Tafeln an den jeweiligen Plätzen)
Wissenschaftler konnten aufgrund von organischen Überresten, die man in der Höhle von Nerja gefunden hat, feststellen, dass bereits vor 42.000 Jahren Menschen im Gemeindegebiet von Nerja gewohnt haben. In Nerjas Ortsteil Maro sind außerdem Überreste einer Siedlung gefunden worden, die nach Angaben der Wissenschaftler zirka 20.000 Jahre alt sind.
Zirka 1.000 vor Christus siedelten die Phönizier in und um Nerja sowie an der gesamten Costa del Sol an, gefolgt von den Römern kurz vor Christus. Sie dominierten damals die Küste und gründeten drei Städte an der östlichen Costa del Sol: Maenoba (Vélez-Málaga), Caviclum (Torrox) und Detunda (Maro). Besonders bei den Ausgrabungen in Nerjas Ortsteil Maro fanden die Wissenschaftler unter anderem Münzen und Gräber aus der römischen Zeit. Außerdem konnten am Río de la Miel in Nerja ein alter Schmelzofen sowie die Überreste von Fundamenten freigelegt werden.
Vom Jahr 376 bis 410 kämpften die Westgoten erfolgreich gegen die römischen Soldaten und übernahmen schließlich das römische Reich. Bis 711 herrschten sie über das römische Reich und somit auch über die Stadt Nerja. Doch dann kamen die Mauren und besiegten die Westgoten in der Schlacht von Guadalete. Fortan prägten die Mauren Andalusien. So stammt der Baustil, der auch heute noch in Nerja zu sehen ist, zum Teil aus der arabischen Kultur. Der Handel mit Baumwolle, Leinen, Wolle und Seide wurde stark gefördert. Die Wirtschaft wuchs an und die Wissenschaft wurde gefördert. Auch seinen Namen erhielt die Gemeinde in der Herrschaftszeit der Mauren. Um 917 wurde der Ort als Nerja, Naricha, Narixa oder Narija bezeichnet, was soviel bedeutet wie reiche Wasserquelle.
Trotz der Eroberung der Costa del Sol durch katholische Könige 1478 lebten in und um Nerja herum Juden, Christen und Araber zunächst friedlich zusammen. Im 16. Jahrhundert zogen viele Araber weg oder wurden vertrieben, während sich Christen aus anderen Teilen Spaniens in Nerja ansiedelten.
Im Zuge des Unabhängigkeitskrieges gegen Frankreich im Jahr 1812 wurden Teile der iberischen Halbinsel durch Napoleons Truppen besetzt. Dazu gehörte auch Nerja.
Eine wirtschaftliche Notsituation stellte sich 1875 ein, als eine Reblausplage fast alle Weinfelder zerstörte. Kaum davon erholt, erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 6,5 auf der Richterskala am 25. Dezember 1884 um 21.08 Uhr große Teile der Axarquía. Das Epizentrum lag in Arenas del Rey, überhalb des Naturschutzgebietes der Sierra Tejeda, Almijarra y Alhama. Zirka 20 Sekunden lang wackelte die Erde. Es gab 900 Tote und über 1.500 Verletzte. Aus diesem Grund reiste Alfonso XII., der von 1874 bis 1885 König von Spanien war, nach Nerja, um auf dem Balcón de Europa eine Rede zu halten. Eine Bronze-Statue in Lebensgröße von Alfonso XII. steht am Ostgeländer der Aussichtsplattform.
Nerja lebt hauptsächlich vom Tourismus. Besonders der Balcón de Europa und die Höhlen in Nerjas Ortsteil Maro locken jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Doch auch die Landwirtschaft spielt eine große Rolle. Neben Avocados, Chirimoyas, Mangos und Papayas werden in der Gemeinde unter anderem Knoblauch, Obst und Gemüse angebaut.
Das Klima in Nerja ist mild und konstant. In den Sommermonaten von Mai bis Oktober steigen die Temperaturen tagsüber auf 30 Grad und mehr während sie nachts kaum unter 20 Grad sinken. In den Wintermonaten von Oktober bis Mai erreichen die Temperaturen einen Tageswert von zirka 18 bis 22 Grad im Schnitt, während es nachts bei zehn Grad schon einmal kühl werden kann. Die Luftfeuchtigkeit ist das ganze Jahr über relativ konstant. Die Wassertemperatur steigt im Sommer auf 23 bis 26 Grad an. Im Winter sinkt sie selten unter 16 Grad. Durchschnittlich gibt es 3.000 Sonnenstunden pro Jahr.
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