Bereits um 9 Uhr geht sie los – die Oliventour von Oletrips. Innerhalb der nächsten sechs Stunden zeigt uns der Tour-Führer Cipriano Ramos, wie aus Oliven ein hochwertiges Olivenöl wird. Unser erster Halt ist auf einem Olivenhain im Hinterland der Axarquía. Mit einem großen Netz, einem Eimer und einer langen Stange bewaffnet sucht Cipriano nach einem Baum, an dem reichlich Oliven hängen. Nachdem er erklärt hat, wie man den Reifegrad der Oliven erkennt, faltet er das mitgebrachte große, schwarze Netz aus und legt es sorgfältig um den Olivenbaum. Anschließend zeigt er uns, wie man mit der langen Stange gegen die Äste des Baums schlagen muss, damit die Oliven einfach hinunter ins Netz fallen. Danach dürfen die Tour-Teilnehmer ran und selbst ausprobieren. Der letzte Schritt ist, das Netz so einzurollen, dass die Oliven in der Mitte zusammenfallen und einfach in den Eimer geschüttet werden können.
Vom Olivenhain geht es mit dem Olevan – Ciprianos Minibus, mit dem er die Touristen von einer Attraktion zur nächsten fährt – zur Olivenmühle Molino del Hortelano nach Casabermeja. Ein Mitarbeiter des Hofs erklärt und detailliert, was mit den Oliven passiert. Sie werden beispielsweise nicht gewaschen, sondern unter hohem Luftdruck gereinigt. Dadurch sollen Vitamine, Mineralien und Geschmack vollständig erhalten bleiben. Der Herstellungsprozess heutzutage findet in der Mühle mit modernen Geräten statt. Regelmäßig wird das Öl geprüft. Denn die beste Qualität ist für die Betreiber der Ölmühle wichtig. Sie verkaufen ihre Produkte nämlich unter der internationalen Qualitätsmarke Sabor a Málaga.
Allerdings gibt es auf dem Grundstück auch noch eine alte Ölmühle. Diese wurde von deren Besitzern zu einem Museum umgebaut. Und das sehen wir uns natürlich auch an. Der Rundgang durch das Museum wird von einer Mitarbeiterin durchgeführt. Sie erklärt die alten Geräte, so dass man schnell einen Eindruck davon bekommt, wie anstrengend der Olivenöl-Herstellungsprozess früher gewesen sein musste. Nach einer knapp einstündigen Führung folgt schließlich die Olivenöl-Verköstigung.
Dadurch, dass es unterschiedliche Oliven gibt, gibt es auch unterschiedliche Geschmäcker und Schärfen beim Olivenöl. Davon können wir uns während der Olivenöl-Verköstigung selbst überzeugen. Uns werden drei verschiedene Öl-Sorten zusammen mit Weißbrot angeboten. Zirka 20 Minuten lang tauchen wir das Brot in die verschiedenen Öle. Da der Geschmack der Öle wirklich einzigartig ist, entscheiden wir uns dazu, zwei 500 Milliliter-Behältnisse mit frischem Olivenöl zu kaufen.
Anschließend fährt Cipriano die Tour-Teilnehmer zum Mittagessen in ein altes, traditionelles Restaurant mitten im Gebirge, ehe es noch zu einer Besichtigungstour durch die Dörfer Alfarnate und Alfarnatejo geht. Der Ausflug eignet sich für jeden, der abseits des Tourismus´ das wahre Andalusien kennenlernen will. (Redakteur/Fotos/Video: Michael Trampert)